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Was ist gute Raumluft?

Von Willi Wescoli
29 April 2020
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Gutes Raumklima als wichtiger Faktor für die Gesundheit

Der Luft in Innenräumen sollte unbedingt hohe Priorität eingeräumt werden, denn in unserem ganzen Leben atmen wir rund 600 Tonnen Raumluft ein. Das bedeutet, dass wir täglich etwa 200 Mal so viel Atemluft einnehmen wie Nahrung. Wenn man sich das durch den Kopf gehen lässt, wird klar, wie wichtig qualitativ gute Raumluft für unsere Gesundheit ist.

Was ist gute Raumluft?

Die Luft, die wir einatmen sollte aus objektiver Sicht sauber sein, das heisst sie soll keine Verunreinigungen und keine gesundheitsschädigenden Stoffe oberhalb der definierten Richtwerte enthalten. Gute Raumluft muss ausserdem als angenehm, natürlich und frisch empfunden werden.

Saubere Luft enthält 78% Stickstoff, 21% Sauerstoff, 0.03 Kohlendioxid und 0.93% Edelgase und ist geruch- und farblos.

Diese Zusammensetzung ändert sich, sobald Menschen, Pflanzen oder Gegenstände in einem Raum oder einer Wohnung sind. So geben Menschen Feuchtigkeit und Kohlendioxid an die Innenluft ab. Der Sauerstoffgehalt nimmt ab, da er durch die Atmung verbraucht wird. Ehemals gute Raumluft verschlechtert sich also.

Wichtige Einflussfaktoren für gute Raumluft (Luftqualität) sind:

  • Lufttemperatur
  • Luftgeschwindigkeit
  • Luftfeuchtigkeit
  • CO2 Gehalt
  • Pflanzen
  • Möbel / Wohnmaterialien / Bausubstanzen

Lufttemperatur und Luftgeschwindigkeit

Zum Teil ist die Lufttemperatur eine Frage individueller Vorlieben. Denn einige mögen es kühler, während andere das als zu kalt empfinden und umgekehrt. Darum hat ein gesundes Raumklima auch mit Gefühl zu tun. Luftgeschwindigkeit und Wärmestrahlung beispielsweise lassen sich vom Laien nur schwer messen, aber dafür fühlen. Zugluft ist in den meisten Fällen unangenehm und führt dazu, dass unbekleidete Körperstellen auskühlen und wir die Lufttemperatur kälter empfinden als bei geringerer Luftgeschwindigkeit.

Die Wärmestrahlung nehmen wir normalerweise kombiniert mit der Lufttemperatur wahr. Nur bei direkter und starker Einstrahlung beispielsweise von Sonnenlicht durch ein Fenster, bemerken wir die Strahlungswärme separat.

Luftfeuchtigkeit in Räumen

Die Luftfeuchtigkeit bestimmt auch mit, ob man sich in einem Raum wohl fühlt. Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit führt zu einer trockenen Raumluft, was die Haut und Schleimhäute an Augen, Nasen und Rachen austrocknen kann. Die Folgen können Trockenheitsgefühle, Reizhusten, Bindehautentzündungen und ein erhöhtes Risiko für Erkältungen sein.
Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit hingegen führt ebenfalls zu negativen Folgen für Gebäude uns seine Bewohner. Denn das Wachstum von Schimmelpilzen, Bakterien und Milben an Aussenwänden, Fensterrahmen, hinter Möbel und auf Teppichen wird dadurch begünstigt. Das führt zu entsprechenden gesundheitlichen Belastungen wie Atemwegserkrankungen und Allergien. Ausserdem wird eine zu hohe Luftfeuchtigkeit schnell als drückend empfunden. Entstehen kann diese, wenn man zu selten lüftet.

Nicht zu vernachlässigen sind dabei die Wasserdampfmengen, die durch Personen im Raum abgegeben werden. Eine ruhende Person schwitzt täglich ungefähr 1 Liter aus, eine aktive Person circa 2,5 Liter. Optimal für ein gutes Raumklima ist eine relative Feuchtigkeit zwischen 40 und 60 %.

Pflanzen in Innenräumen

Zimmerpflanzen können die Raumluft nachhaltig verbessern. Denn sie filtern Schadstoffe, fungieren als natürliche Luftbefeuchter und produzieren Sauerstoff. Weiter beruhigt der Anblick von Pflanzen das Gemüt und Studien zeigen, dass Pflanzen in Innenräumen das Wohlbefinden erhöhen und das Auftreten von Gesundheitsbeschwerden verringern.

Möbel, Wohnmaterialien und Bausubstanzen

Die Luft in geschlossenen Räumen ist oft stärker mit Schadstoffen belastet als die Aussenluft. Denn belastet wird die Luft durch Baumaterialien, Farben und Lacke, wie auch Einrichtungsgegenstände oder Bodenbeläge. Aber auch unsere eigenen Aktivitäten wie atmen, kochen und rauchen belastet die Raumluft. Darum sollte nach der Einrichtung eines neuen Raumes unbedingt gut gelüftet werden, damit sich die flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) aus den Möbeln, Vorhängen, Klebestoffen oder Lacken verflüchtigen.

Die Luftqualität messen

Ein praktikabler und relativ einfach zu messender Indikator für die Luftqualität in Innenräumen ist der CO₂-Gehalt. Mit dem Weglüften des durch den Menschen ausgeatmeten Kohlendioxids werden automatisch auch andere Luftschadstoffe wie beispielsweise flüchtige organische Verbindungen (VOC) aus Möbeln, Teppichen oder Tapeten reduziert. Der CO₂-Gehalt in der Luft wird in ppm (parts per million – Teile pro Million) gemessen. Der natürliche CO₂-Gehalt in der Luft ist in den vergangenen 100 Jahren durch die Industrialisierung von ca. 280 ppm auf 380 bis 400 ppm gestiegen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet heute eine Atemluft mit 400 ppm CO₂ als sehr gut.

Steigt die Konzentration von CO₂ in einem Raum an, werden wir müde und unsere Konzentration leidet. Steigt der Kohlendioxidgehalt noch weiter an kommt es zu Sehstörungen, Schwindel, zentralnervöse Funktionsstörungen, Kopfschmerzen und im schlimmsten Fall zum Tod durch inneres Ersticken.

Richtiges Lüften

Essentiell für eine gute Raumluft ist der regelmässige Lufttausch. Nur so kann die Qualität der Luft wiederhergestellt werden. Es wird grundsätzlich empfohlen regelmässig für mindestens 5 Minuten zwei gegenüberliegende Fenster so zu öffnen, damit man stosslüften kann.

Lüften hat aber nicht immer nur Vorteile. Das Problem: Was, wenn die Fenster an einer stark befahrenen Strasse liegen? Wenn die Belastung von Feinstaub und Pollen gerade extrem hoch ist? Mit dem Öffnen der Fenster dringen die Schadstoffe in den Raum ein und können so die Raumluft zusätzlich belasten.

Oft scheitert richtiges Lüften auch an Bequemlichkeit. Das führt dazu, dass zu wenig lang oder zu wenig oft gelüftet wird. Im Winter kommt die Kälte noch dazu. Kalte Luft wird reingelassen, die Heizung arbeitet vermehrt. Die Luft ist dann zudem oft zu trocken, was wiederum das Raumklima verschlechtert. 

Ein Lüftungssystem als Alternative

Mit einem Lüftungssystem können die Schwierigkeiten des richtigen Lüftens bequem umgangen werden. Dabei lässt sich das Raumklima individuell und bedarfsgerecht anpassen und die Raumtemperatur bleibt immer angenehm, auch wenn es draussen heiss oder kalt ist. Die Energienutzung ist dabei optimal, so dass ein unnötiger Energieverbrauch vermieden werden kann und der Geräuschpegel ist gering. Für ein rundum gutes Wohlbefinden.

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